Alltag

Der Alltag ist der offensichtlichste Rahmen, der für ein Kind strukturiert werden darf.

Hier gilt, je kleiner, desto einfacher!

Die klaren Elemente sind

Frühstück,

Mittag (+Mittagsschlaf) und

Abend (+Schlafen gehen).

Hier ist es hilfreich, wenn man sich bemüht, die Grundelemente jeden Tag zur gleichen Uhrzeit geschehen zu lassen.

 

z.B. :          8.00 Uhr - Frühstück

                12.00 Uhr - Mittagessen

         bis 15.00 Uhr - Mittagsschlaf

                18.00 Uhr - Abend essen

                19.00 Uhr - Schlafen gehen

 

Die Zeiten dazwischen sind schon schwieriger zu gestalten und häufig passt es nicht mit dem persönlichen Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Menschen.

Hier neigen viele dazu, ganz viel Programm zu machen, weil sie meinen, dass sie ihrem Kind damit viel Gutes tun (Turnen, Musik, Spiel und Spaß...) und irgendwie gehört es zur modernen Mutter dazu, ganz fit, aktiv und terminlich ausgelastet zu sein.

Ich möchte dazu ermuntern, zu hinterfragen und mal gegen den Mutti-Stress-Strom zu schwimmen...

Wir wünschen uns alle, ausgeglichene, kreative, intelligente und sozial kompartible Kinder. Diese Eigenschaften muss ein Kind lernen und wir sind mal wieder für den Rahmen des Lernens verantwortlich.

Wenn ich mein Kind am Vormittag mit dem Baggy oder Auto zu einer Gruppe buchsiere, die dem Kind Kreativität beibringen soll, habe ich damit noch nicht meine Schuldigkeit dem Kind gegenüber für den Rest des Tages beglichen.

Im gemeinsamen Alltag bieten sich so viele Gelegenheiten zur Förderung der Kreativität und sie machen gemeinsam so viel Spaß!

Es gibt die Theorie, dass die größte Kreativität aus der Langeweile entsteht.

Also, wenn Sie es schaffen, dass es Ihrem Kind auch mal langweilig ist, dann gewinnen Sie die Chance auf ein selbsttätiges und kreatives Kind.

 

Ein strukturierter Tagesablauf vermittelt Sicherheit und steigert das Vertrauen zu Ihnen als Eltern(teil).

Ein gutes Vertrauen hilft wiederum bei den ersten Trennungen wie beim Übernachten bei der Oma/dem Opa oder der Eingewöhnung in die Krippe/den Kindergarten.

Sie zeigen sich als verlässliches Umfeld und auf einem stabilen Untergrund kann man besser stehen und nach den Sternen greifen.

Das bedeutet bei den Kindern, sich zu trauen, neue Dinge auszuprobieren, sich von Ihnen zu lösen, um die Welt zu entdecken. Weil sie wissen, dass Sie sie begleiten und bei Bedarf beschützen.

Ich bin selbst beeindruckt wie lange eine strukturierter Tagesablauf anhält, wenn man da konsequent bleibt...

Meine Tochter lässt sich auch mit fast 8 Jahren zu Silvester abends zwischen 19:00Uhr -19:30 Uhr ins Bett bringen und schläft genauso schnell ein wie sonst. Solange sie nicht danach fragt, werde ich sie auch nicht auf die Idee bringen lange Aufbleiben zu wollen. Es gab tatsächlich auch nur eine handvoll Ausnahmen in ihrem Leben, wo sie mal später ins Bett gehen durfte.

Die größte Hürde sind, glaube ich, die eigenen Bedürfnisse, die man dann sicherlich zurückstellen muss, wenn die Kinder jeden Tag eine ähnliche Struktur bekommen sollen.

Dann ist das Ausschlafen am Wochenende erstmal schwierig, Essen gehen oder endlos Quatschen im Café ungünstig und auch die spannenden Weltreisen mit kleinem Kind halte ich für zuviel für das kleine Wesen.

 

Mit ähnlicher Struktur an jedem Tag schaffen Sie die Grundlage einer guten inneren Stabilität bei Ihrem Kind!

Da lohnt sich ein langer Atem und die Geduld...